LittleFoot Elegance Photo > Off-Topic Discussion

Bitte um Erklärung - fühle mich ganz doof!

<< < (2/2)

Astroquattro:
Hallo Felix,

mir geht es recht ähnlich wie Dir. Ich war zwar vor einigen Jahren mal im Alten Forum und hatte mich jetzt auch wieder angemeldet, aber wegen der Trolle ist das jetzt nur noch Dokumentationsarchiv. Ich bin über Ebay an eine LittleFoot drangekommen und sehr erfreut wie weit das ganze Projekt gediehen ist.
Allerdings konnte auch ich im alten Forum keine Platinenlayouts finden, da diese verständlicherweise zurückgehalten werden.
Ich habe von Anand den Link zu diesem Forum gerade erhalten, weil hier halt das Projekt weitergeführt wird.

Ich möchte mir auch, möglichst noch gestern eine LFEP bauen, einfach um neben meiner Eigenentwicklung, die ein etwas anderes Konzept verfolgt auch ein Stand-alone-Konzept verfügbar haben.

Deine Idee nach einer komplett auf Open-Source-Produkten basierenden Steuerung teile ich. Es könnte nach der kapitalen Trollattacke genau das sein was die Amateur und Semi-professionelle Branche braucht. Auch würde uns in die Hände spielen, dass wir den Beginn des marktwirtschaftlichen Umbruchs gerade erleben. Die Marktwirtschaft kapriolt gerade und läuft sich tot, was bei den BWLern und Juristen traumartige Panik hervorruft und es sich weiter verschärfen wird. Eigentlich ist Marktwirtschaft schon länger nicht mehr zeitgemäß, aber auf ihr basiert im Moment einfach zu viel und zu viele Menschen haben so großen Existenzängste um einen Schnitt zu machen und ein anderes System verfolgen zu können.
Wenn wir das einfach mal im Hinterkopf behalten und Deine schon skizzierten Ideen aufgreifen könnte man sogar die Entwicklung der Amateurastronomen an sich anschieben und die Leute von steuerungs-technologischen Stand der 70er Jahre befreien.

Du sprichst hier schon ganz richtig den Arduino an, der durch seine vielen IO-Ports, die kinderleichte Programmierung in einer Hochsprache und die schon verfügbaren nötigen Motiondriver (als Shields oder breakout boards) verfügt.

Ich finde aber man sollte Anands Leistungen besonders mit aufnehmen, weil hier schon die nötigen Algorithemen geschaffen wurden. Sie sozusagen nur auf eine ander Plattform zu heben, die z.b. dazu auch noch Plattform (OS) unabhängig ist, ist in diesem Fall recht leicht zu machen.

Diese Konzept hat in sofern viele Vorteile, weil z.B. Platinenherstellung entweder komplett entfällt oder über Fritzing gestaltet werden kann. Solch alte Stecker wie Sub-d könnten dann wie im Display-Projekt durch Moderne wie Ethernetschnittstellen ersetzt werden. Arduino ermöglicht es z.b. sehr kostengünstig sogar touchdisplay anzusteuern.
Es würde bedeuten das man Anands Konzept auf moderne und aktuelle Hardware hebt, da auch festverdrahtete Microcontroller heute nicht mehr zeitgemäß sind.

Meine Eigenentwicklung, an der ich jetzt seit gut nem Jahr arbeite setzt derzeit auf den Arduino Mega2560/Ethernet (ich hab zwei Boards) und L6470 Microstepping Driver von Sparkfun, die 256x Microstepping beherrschen. Ich mache das im Zuge meiner Masterarbeit in Informatik, als Abfallprodukt für meine Heimatsternwarte, da das eigentlich Projekt eine völlig automatische Aufnahme- und Verarbeitungspipeline ist. Also vom Objekt ansteuern übers aufnehmen mittels CCD-Kameras von Apogee, SBIG etc bis über professioneller Reduktion (IRAF/MIDAS, AstroWise, Drizzle etc) zur Analyse (Astrometerie, Photometrie, Statistik, Graphitationslinsen, Dunkle Materie etc).

Meiner Ansicht nach ist die Zeit für Standalone Steuerungen vorbei, weil in den meisten Fällen jeder einen Laptop hat und ihn allein schon für die CCD-Kamera braucht. Allein das Autoguiding benötigt, wenn man es wirklich sinnvoll machen möchte einen richtigen Rechner. Ich besitze und benutze für meine eigenen kleinen Geräte derzeit einen LVI SmartGuider I, habe aber auf der anderen Seite die Beobachtungserfahrung von Skinakas, Kreta, dem Carla Alto, Spanien und vom Kit Peak und kann deutlich sagen, warum es gerade auch dem Amateur gut tun würde sich hier an die Profis zu hängen. Diese Konzepte bedürfen nicht einmal große finanzielle Mittel. Im Gegenteil, sie sind per Selbstbau oder Open Source wirklich für kleines Geld zu haben, weil nur sie nur einen geringen Hardwareanteil haben. Grundlegend dafür ist aber, dass alles an einen herkömmlichen Laptop ohne serielle, parallele oder Express Card/PCMCIA erweiterungskarten anschließbar sein sollte. USB2 ist für die meisten Dinge schnell genug, Motioncontroller können für noch mehr Datendurchsatz z.b. über WIZ8300 Ethernetschnittstellen (~30€) angeschlossen werden, falls man sie nicht einfach über den Arduino, das Panda oder das BeagleBoard betreiben will.
Somit ist der Rest reine Softwaresache! Auch hier müssen wir uns nicht mehr mit C oder gar Assembler rumschlagen da diese Board zu mindest C++ mit Firmata aber auch direkt über den Rechner auch Python (ist nur ein Scripting-Wrapper für C++) und Java oder sogar Jython) ansteuerbar sind. Plattformübergreifende, leichtgewichtige graphische Oberflächen, die modernen Look haben (nicht so retro wie Guide etc) sind durch QT gepimpt mit OpenGL möglich, siehe Stellarium.

Paart man nun diese moderne Hardware mit der Modernen Software z.b. über das INID protokoll, welches ASCOM um längen überlegen ist, so können alle lustigen Programme wie Stellarium, Guide, The SkyX, MaximDL etc pp, sofort damit Arbeiten ohne das man noch was anpassen müsste.

Ich bin also nicht nur dafür sondern gerne bereit das ganze hier massivst zu unterstützen.
Ich bin zwar studierter Physiker und Astronom, mache gerade einen Master in Informatik, kann löten und sogar Platinen ätzen, aber ich bin nicht so gut im Schaltungsdesign, weil ich noch nicht die Zeit hatte Eletrotechnik zu studieren.

Wenn man hier von allen Mitgliedern das könnende Vermögen bündeln würde und wirklich ein Open Source Projekt auf die Beine stellt u.a. als Tribute to Anand, dann können wir eine universelle Steuerung ins Leben rufen ohne Trollattacken fürchten zu müssen, da wir die herkömmlichen Marktproblematiken umgehen und uns nicht in Urheberrechtskämpfe begeben müssen.
Das spart für alle Beteiligten Nerven, Geld und Zeit.

Ich finde auch man sollte sich, wenn man beschließen würde diesen Schritt zu gehen, für die Konzeptfindung in lockerer privater Runde treffen, da man sich heute nicht mehr hinter der Anonymität des Internets verstecken muss.
So etwas ist heute sehr leicht uns kostengünstig organisierbar, auch wenn die Leute weit verstreut sind.

Was meint ihr dazu?

Grüße,
Christian

Ps: Darüber hinaus möchte ich mir wie gesagt gerne eine original LFEP bauen!

Navigation

[0] Message Index

[*] Previous page

Go to full version